Hilfsfrist
Die Bevölkerung hat den Eindruck, dass professionelle Hilfe schnell und rechtzeitig vor Ort ist.
Aber es beginnt die „gesetzliche Hilfsfrist" in Deutschland nicht mit dem Zeitpunkt des Notfallgeschehens, sondern erst mit dem Ausrücken des Rettungsdienstes oder mit dem Eingang der Notfallmeldung in der zuständigen Leitstelle.
Erkennen des Notfalls / Einleitung der Notfallmaßnahmen | 0,5 | Minuten |
Anruf 110, 112 oder 19222 | 1 | Minute |
Alarmierung Notarzt | 0,5 | Minuten |
Abfahrt Notarzt | 0,5 | Minuten |
Durchschnittliche Eintreffzeit | 5 | Minuten |
Weg zum Patienten | 2 | Minuten |
Patientenvorbereitung / Defibrillation | 1 | Minute |
Total | 10,5 | Minuten |
Aber bei einem akuten Herznotfall sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit mit jeder Minute um zehn Prozent, nach acht / zehn Minuten kann jede Hilfe zu spät sein! Nur weniger als 2- 5% der Betroffenen überleben, nicht zuletzt deshalb, weil AEDs nicht ausreichend zur Verfügung stehen.
Die Zeit zwischen Notfallgeschehen und Eintreffen von NA/RTW, das so genannte therapiefreie Intervall, muss also durch Ersthelfer überbrückt werden, die schnellen Zugriff auf einen AED haben und somit Leben retten und dazu beitragen können, dass der Patient in einem deutlichen besseren Zustand ins Krankenhaus kommt.
„Menschen mit Kammerflimmern sterben, wenn nicht eine schnelle und adäquate Behandlung eingeleitet wird. Entscheidend ist eine gut funktionierende Rettungskette aus Notruf, Basismaßnahmen wie Herz-Lungen-Wiederbelebung, der Elektroschocktherapie (Defibrillation) und erweiterten Maßnahmen des Arztes.“
(Prof. Dr. Hans-Joachim Trappe, Bochum, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung).